"Leider" (oder vielmehr glücklicherweise) gibt es für Menschen keine Bedienungsanleitung. Jeder hat seine eigene Geschichte, hat unterschiedliche Erfahrungen gemacht und besitzt eine absolut einzigartige Persönlichkeit. Nicht immer harmonieren die "Schnittmengen" zweier Menschen, die in einer Beziehungen entstehen. Unser Zusammenleben als Paar muss sich somit immer wieder neuen Herausforderungen und Krisen stellen.
Lernen sich eine hochsensible und eine nicht-hochsensible Person kennen und lieben sind diese Krisen gewissermaßen "vorprogrammiert". Hochsensible Menschen "ticken" auf eine ganz besondere - und für den Partner oft anstrengende - Weise. Aber auch der hochsensible Partner fühlt sich oft missverstanden, lästig und nicht wertgeschätzt. Beide nehmen die Welt ganz anders wahr, sie haben unterschiedliche Bedürfnisse und kommunizieren häufig aneinander vorbei.
Langfristig können sich Dauerfrust, Resignation oder gar Trennungsgedanken einstellen.
Ich selbst lebe als hochsensible Frau mit einem nicht-hochsensiblen Mann zusammen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das Zusammenleben zwischen HSP und nicht-HSP äußerst "explosiv" sein kann. Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass dies kein Nachteil sein muss, solange beide Partner das notwendige Verständnis füreinander aufbringen wollen. Mit "Verständnis" ist nicht die Erwartung gemeint, der andere könnte ganz genau nachempfinden, was in dem Partner vorgeht. Vielmehr geht es um die Bereitschaft, die Bedürfnisse des anderen zu akzeptieren und zu achten.
Die Beziehung zwischen einem hochsensiblen und nicht-hochsensiblen Menschen kann zu einem wunderschönen Feuerwerk oder einem gefährlichen Minenfeld werden.
Wenn beide Partner bereit sind, sich auf die Wünsche und Bedürfnisse des anderen einzulassen, glaube ich, dass eine einzigartige "Beziehungs-Komposition" entstehen kann, die eine ganz besondere Form der Co-Kreation ermöglicht.